Das ABC abklopfen - Auf den Spuren von James Krüss


Friedrich-Bödecker-Kreise e.V.


James Krüss Erbengemeinschaft

Renate Kruse
Rolf Stindl
Dr. Edda Eska
Kirsten Rickmers-Liebau

Projektdauer: 2. - 4. Quartal 2010

Unter Erwachsenen kennt ihn fast jeder: den Klassiker der deutschsprachigen Kinderliteratur James Krüss. „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“, „Mein Urgroßvater und ich“, „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“, „James Tierleben“ und noch viele andere Gedichtbände, Erzählungen und Romane haben ihre Lesebiografien geprägt. Die Werke des außergewöhnlichen, nach wie vor aktuellen Dichters an nächste Generationen heranzutragen liegt ihnen am Herzen.

So haben sich drei Friedrich-Bödecker-Kreise e.V. daran gemacht, gemeinsam mit der James Krüss Erbengemeinschaft ein Projekt auf die Beine zu stellen, das Kinder aus ihren Bundesländern einlädt, sich auf Entdeckungsreise zu begeben. Eine Reise in doppeltem Sinne:

- die Insel Helgoland besuchen, auf der James Krüss geboren und aufgewachsen ist und deren Eigenarten sich in vielen seiner Texte widerspiegeln

- in sich selbst dichterischen und illustrativen Fähigkeiten nachzuspüren, wie es z.B. der junge und der alte Boy in Krüss' zwei Urgroßvater-Büchern tun.

Die Reise von je 8 Kindern aus Schleswig-Holstein (Festland), Bremerhaven und Brandenburg nahm am Mittwochmorgen, den 12. Mai 2010, unter widrigen Umständen ihren Anfang. Regen und Wind peitschten die See, Wellen verursachten Übelkeit. Doch in der James-Krüss-Schule auf Helgoland angekommen, konnte Quartier bezogen werden und es kamen auch noch 7 Kinder von der Insel dazu. Ebenfalls eingetroffen waren zwei Künstlerinnen, die Autorin Beate Dölling aus Berlin und die Illustratorin Sabine Wilharm aus Quickborn, die den Teilnehmern zur Seite stehen sollten. Es konnte also losgehen mit der Spurensuche und dem Abklopfen des ABC.

Am Ende stellte sich Wehmut ein, von Helgoland, der Krüss-Familie und allen Projektbeteiligten nach so kurzer Zeit Abschied nehmen zu müssen. Ob James bei seinen Abreisen manchmal ähnlich gefühlt hat?

Ängste vor einer erneut qualvollen Überfahrt - dieses Mal zurück - erwiesen sich schnell als hinfällig. Und während die Nicht-Helgoländer noch unterwegs waren, schrieb Oisin von Helgoland schon diesen Abschiedsgruß:

Tschüss, liebe Leute, ihr seid jetzt auf dem Schiff,
hoffentlich landet ihr nicht auf einem Riff.
Ihr seid jetzt noch auf dem tosenden Meer,
für die Zeit auf Helgoland, da dank’ ich sehr.
Auf das Buch schon freu’ ich mich,
es wird schön, sicherlich.